Minishetty "Sir Henri" hat ein dickes Fell und ist deswegen auch im Schnee gerne draußen. Das freut auch Reitlehrerin Elke Lindner.
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Lemgo. Der Westfale "Sunny" und der Mecklenburger "Copito" wälzen sich im Schnee, galoppieren ausgelassen und spielen miteinander. Trotz der eisigen Temperaturen sind die Pferde des Reit- und Fahrvereins Rieperturm regelmäßig im Freien.
"Den Tieren macht das Wetter gar nichts aus", weiß stellvertretende Vorsitzende Elke Lindner. "Im Winter haben die Pferde eine dickere Fettschicht unter ihrem Fell, weil sie nicht so stark trainiert werden und dabei die gleiche Futterration wie im Sommer erhalten", erklärt die Reitlehrerin.
Außerdem richte sich das Fell der Pferde auf und wärme so auch bei Minustemperaturen und weise gleichzeitig Feuchtigkeit ab, so Lindner. Eine Pferdedecke blockiere diesen Mechanismus. "Wenn die Menschen frieren, bekommen die Pferde Decken", sagt Lindner und lacht. Dennoch ist die Reitlehrerin nicht grundsätzlich gegen den Wärmeschutz. "Man muss die Tiere beobachten.
Verhalten sie sich still oder zittern offensichtlich, ist eine Decke das Richtige", sagt die Reiterin. So zum Beispiel bei "Rhodier". Der Westfale hat ein besonders kurzes Fell und trägt deswegen eine gefütterte Thermodecke. "Sir Henri", ein Minishetty, hingegen hat ein besonders dichtes, dickes Fell, er kommt ohne Kälteschutz aus.
"Unsere Ställe werden nicht geheizt, die Pferde bekommen lediglich etwas mehr Stroh in ihre Boxen", so Lindner. Nicht die Tiere hätten ein Problem mit dem Winterwetter, sondern die Wasserleitungen im Stall. "Pferde brauchen viel frische Luft, deswegen öffnen wir auch jetzt die Stalltüren regelmäßig zum Lüften, nur können dabei die Tränken einfrieren. Im vergangenen Jahr mussten wir die Hähne mit einem Föhn wieder auftauen", erinnert sie sie.
Auch für den Auslauf auf Schnee oder einen Ausritt sind die Tiere im Winter gerüstet. Gummiringe, sogenannte Schneegrips, werden den Pferden um die Eisen gelegt, damit sich kein Schnee unter ihren Hufen sammelt, der sie beim Laufen behindern könnte. Und schon geht es los. Jetzt muss sich nur noch der Reiter entsprechend kleiden. Ihn schützt bekanntermaßen kein Fell... (ie)
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